3. Spieltag
VfB Eckersbach – Blau-Weiß Gersdorf 1:26 (1:16)
Tore: Lukas, Marcel, Marcel, Justin, Leon, Lukas, Max S., Eckersbach, Marcel, Madlen, Marcel, Madlen, Marcel, Marcel, Marcel, Max T.,, Lukas, Johnny, Max T., Max T., Moritz, Max T., Max T., Leon, Max T., Lukas, Max T.
Ufff! Mensch, geschlagene zwei Minuten hat es gedauert, die Torschützen des heutigen Tages einzutippen. Was soll`s, es gibt schlimmere Arbeiten. Wie Ihr an der langen Kette all der Namen erkennen könnt, gab es heute gegen Eckersbach ein Schützenfest. Doch es war ein Fest, auf welchem wir aus Respekt vor unserem Gegner nur mäßig feierten. Klar, Mitleid ist nicht gerade die wichtigste Charaktereigenschaft eines Sportlers. Und doch: Irgendwie taten uns die Jungs aus Eckersbach so richtig leid.
Die Gastgeber des VfB hatten nur eine geringe Zahl an C-Spielern in ihrem Team, die meisten der tapferen Kerle in der rot-weißen Spielkleidung waren D-Jahrgang. Darum tat sich das Team ungeheuer schwer gegen unsere im Durchschnitt einen Kopf größere Mannschaft aus Gersdorf. Aus den Ergebnissen der ersten Punktspiele konnten wir bereits ableiten, dass es heute nicht allzu schwer werden würde zu gewinnen. Nichts desto trotz hat auch ein Spiel gegen einen vermeintlich leichten Gegner seine Besonderheiten, die es zu meistern gilt. Normalerweise heißen unsere Gegner Jonas, Kevin oder was es sonst noch für Namen gibt. Doch unter diesen außergewöhnlichen Umständen hieß unser Gegner: Egoismus, Überheblichkeit, Nachlässigkeit, Ungenauigkeit. All das galt es heute zu bekämpfen. Hatte schon mal einer von euch einen Rausch? Klar, von zu viel Bier oder Wein bestimmt. Doch ich meine den Torrausch. Der ging ja erst kürzlich durch alle Medien, als Lewandowski 5 Tore in schneller Folge schoss. So oder so ähnlich müssen sich heute auch unsere Gersdorfer Spieler gefühlt haben. Max T. und Marcel nahmen beide gleich 7 Mal einen Schluck aus der Torzielwasserflasche, Lukas 4 Mal und eine ganze weitere Reihe Gersdorfer konnten sich ein- bis zweimal von ihrem Kumpels auf die Schultern klopfen lassen. Natürlich darf man sich ein wenig an diesem Erfolg laben und ihn auch genießen, doch man muss aufpassen, dass einem der Genuss nicht zu Kopf steigt. Doch das tat er nicht. Ganz im Gegenteil: Wir fühlten uns ein bisschen komisch, trotz des kosmischen Ergebnisses von 26 Toren. Weder die Spieler noch die Fans konnten sich heute so richtig freuen.
In der ersten Halbzeit fielen die Tore im Zwei-Minuten-Takt. Es war schwierig für die Eckersbacher, Schritt zu halten und das im wahrsten Sinne des Wortes. Unsere Spieler zogen stets davon und trotz aller Anstrengungen hatten die Gastgeber immer wieder das Nachsehen. Bewundernswert, wie die Jungs die über sie hinwegrollende Katastrophe wegsteckten. Bereits im Vorfeld des Spieles hatte das Trainerteam die Gersdorfer auf das eingestellt, was da kommen würde. Wir hatten uns vorgenommen, das Spiel zu nutzen, um unsere Spielzüge zu verbessern und konsequent die Aufgaben auf den jeweils zugewiesenen Positionen zu erfüllen. Da letztlich immer nur die Torschützen gefeiert werden, ist es nicht leicht, das Tor einen anderen machen zu lassen, wenn man doch selbst so bequem durch die gegnerischen Reihen schlüpfen könnte. Doch alle bemühten sich, ihren Egoismus auszuschalten und die Sache gemeinsam, präzise und überlegt anzugehen. Es war schön zu sehen, wie beispielsweise Max S. und Marcel vorn exzellent zusammen agierten. Es gab kaum überhastete sinnlose Aktionen, sondern jeder war bemüht, seinen Mitspieler einzubeziehen und die Angriffe gemeinsam zum Ende (sprich ins Netz) zu bringen. Wie Gersdorf seine heutige „Übungsstunde“ nutzte, war klasse. Dieses Lob kann man zumindest für die erste Halbzeit und auch für den Schluss der Partie aussprechen. In der zweiten Halbzeit war das blau-weißen Spiel streckenweise sehr konfus und unstrukturiert, die Pässe und Schüsse wahl- und ziellos. Allen Sachsen unter den Lesern lässt sich dieser Teil der Partie unter dem Begriff „Geblauze“ recht treffend zusammenfassen. Vielleicht lag es daran, dass in unserer Aufstellung ein wenig probiert wurde und die Probezeit einfach nicht ausgereicht hat, um zu zeigen, dass man für den jeweiligen Arbeitsplatz vielleicht nach längerer Einarbeitungszeit doch geeignet gewesen wäre.
Was sich heute trotz all der vielen Tore deutlich zeigte war, dass es im Defensivbereich noch viel zu tun gibt. Jeder Spieler für sich genommen macht einen guten Job und der dankbarste ist dies weiß Gott nicht. Und dennoch: So richtig harmonisch und abgestimmt wirkt unsere Abwehr noch nicht. Wir wollen das eine Gegentor, was wir heute kassierten, nicht überbewerten. Aber es hat uns gezeigt, dass es noch Lücken in unserem Spiel gibt, durch die der Gegner schlüpfen kann und die es noch besser zu stopfen gilt.
Abschließend sei an dieser Stelle eine schöne kleine Begebenheit vom Spielfeldrand in der Halbzeitpause berichtet. Da saßen ein paar etwa 6jährige Jungs, die ihren Eckersbachern zusahen. Einer fragte :“Wie steht`s denn?“ Die Antwort kam prompt von einem der kleinen: „1 zu 16. Ich glaube, wir werden heute HOCHHAUS verlieren!“ Ja, so war es auch. Eckersbach verlor Hochhaus und wir gewannen Hochhaus und zwar mit 26 Etagen und nur einem Kellergeschoss.
Tja, nächstes Mal werden wir wohl wieder etwas niedriger bauen müssen. Wäre schön, wenn wir gegen Limbach zumindest etwas im Bungalow-Stil zusammenbekommen. Darauf bauen, dass es auch künftig was für uns zu bauen gibt, können wir nur, wenn weiterhin konzentriert geübt wird. Aufzubauen gibt es immer genug, doch ein gutes Fundament haben wir ja. Darauf können wir vielleicht nicht gleich wieder solch ein Hochhaus wie heute errichten, aber versuchen wollen wir es jede Woche aufs Neue.
Und hier noch einige Bildeindrücke vom Spiel: