Ausscheidungsrunde, Landespokal
FC Stollberg – Blau-Weiß Gersdorf D1 7:1 (2:0)
Der Punktspielauftakt sollte die Ausscheidungsrunde des Landespokals in Stollberg werden. Diese Mannschaft hatten wir vor Jahresfrist in einem knappen Vorbereitungsspiel bezwungen. Und so sollte es heute natürlich weitergehen. Mit einem guten Start in die Saison sollte es dann am Samstag in Hohenstein gleich in der 1. Runde des Pokals weitergehen und dann kommende Woche ab in die Punktspielserie der Landesklasse. Alle hatten sich natürlich viel vorgenommen.
Und das konnte man vom Anpfiff an sehen. Die Gastgeber spielten erstmal ein wenig hinten herum und suchten so, das Spiel zu beruhigen. Das gelang auch und so tasteten sich beide Mannschaften erst einmal ab und klar Aktionen waren noch Mangelware. Erst in der 9. Minute waren es die Blau-Weißen, die zum ersten mal einen klaren Zug zum Tor entwickelten. Leider kam Ennios Schuss etwas zu zentral und der Keeper der Gäste konnte das Spielgerät gerade noch über die Latte schieben. Drei Minuten später sind wir noch näher dran, als Ennio das Leder aus etwa zehn Metern an der Querbalken nagelt und weitere 20 Sekunden darauf, scheitert Marny freistehend aus Nahdistanz am Torwart. Wir haben Spiel und Gegner in dieser Phase klar im Würgegriff und ein Tor scheint nur eine Frage der Zeit.
Das Tor fällt dann in der 16. Minute und die Blau-Weißen schießen es auch. Leider schlägt der Ball im eigenen Tor ein und stellt damit den bisherigen Spielverlauf komplett auf den Kopf. Wir sind kurz geschockt, behalten aber weitgehend die Kontrolle über das Spiel; auch wenn wir jetzt nicht mehr so hoch verteidigen, wie in den ersten Minuten. Dadurch entstehen jetzt ein paar kleinere Chancen für die Stollberger, aber es ist erstmal nichts ernstes dabei. Auch wir kommen immer wieder zum Abschluss, auch wenn die letzte Konsequenz jetzt ein wenig fehlt. Kurz vor der Pause erhalten wir wieder aus dem nichts den zweiten Gegentreffer. Max wird auf die linke Abwehrseite heraus gezogen, bleibt stehen, Marius kommt beim Block einen Schritt zu spät und schon ist der Ball im langen Eck. Gut gemacht, keine Frage – aber eben auch vermeidbar. Mit einem eigentlich unfassbaren 0:2 geht es in die Pause.
Die zweite Halbzeit ist – eigentlich wie das gesamte Spiel – nach knapp vier Minuten vorbei. Der Gastgeber hat einen Eckball und läuft ein, nur wir laufen nicht richtig mit und sind viel zu weit von den Gegenspielern entfernt. Zu allem Überfluss wird der Ball am Ende noch durch einen eigenen Spieler über die Linie befördert – 0:3. Klar ist das kein guter Zwischenstand, klar wird es jetzt schwer. Aber es waren auch noch 26 Minuten auf der Uhr – also alles noch machbar. Wir versuchen es noch einmal, aber die Selbstverständlichkeit in den Aktionen fehlt und die Beine sind schwer und der Kopf nicht mehr schnell genug. Und in der 40. Minute folgt der nächste Stich ins Herz. Ein direkt getretener Freistoß wird unhaltbar abgefälscht und findet den Weg ins Netz zum 0:4. Keine Abwehrchance für Moritz!
Das war es dann? Leider nicht. In der 49. Minute das dritte Eigentor des Tages. Im Laufduell versucht Jonas alles, den Gegentreffer zu verhindern, trifft das Leder unglücklich und damit ins eigene Tor zum 0:5. Auch wenn wir noch nicht gänzlich aufgegeben haben, werden unsere Aktionen weniger zielgerichtet und sind eher Zufall als geplant. Dennoch gelingt Ennio neun Minuten vor dem Ende wenigstens der Ehrentreffer. Einen Abpraller versenkt er mit einem Klasse-Schuss flach im langen Eck. So richtig freuen kann sich da aber schon keiner mehr.
Die Köpfe hängen jetzt und das nutzen die Gastgeber noch zu zwei weiteren Treffern. Am Ende steht ein 1:7 auf dem Spielformular. Verdient oder nicht, zu hoch oder der Leistung entsprechend? All das zählt im Pokal rein gar nichts. Hier geht es nur ums Weiterkommen; und der Glaube daran war spätestens mit dem 0:3 aus den Köpfen verschwunden. Der Glaube an sich selbst und der Wille solche Partien noch umzubiegen müssen noch tiefer in jeden unserer Spieler und Spielerinnen hinein. Nur dann kann es eine erfolgreiche Saison werden.
Fazit: Einer starken Anfangsphase mit mehreren klaren Torchancen und einem sehr unglücklichen Rückstand folgte ein Lehrstück der Sorte, wie sollte man es auf keinen Fall machen. Bis zum 0:2 kurz vor der Pause hatten wir die Partie eigentlich fest im Griff und setzten die Akzente. Es fehlte einfach das Glück und die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss. Nach der Pause ergaben wir uns dann, obwohl das Spiel zu diesem Zeitpunkt eigentlich noch längst nicht entschieden war. Da stimmten dann weder Zweikampfverhalten noch Laufbereitschaft. Hier und da zog mal noch einer an und stemmte sich nach Kräften dagegen, mannschaftlich war das aber eindeutig zu wenig. Am Ende hatten die Gastgeber dann auch noch richtig Glück – da war praktisch jeder Schuss ein Treffer. Aus dem Spiel kann, sollte und muss jeder einzelne seine ganz spezielle Lehre ziehen. Man kann verlieren, aber so ein Spiel darf eigentlich nicht passieren. Und jetzt – Mund abputzen, was draus lernen und die Punktspiele mit vollem Elan angehen. Auf geht´s, alle glauben an diese Mannschaft und die Spieler darin. Das wird eine tolle Saison!
Es spielten: Moritz – Marius, Max, Dustin (Jonas, Nele) – Eddie, Marny (K), Ennio (Madlen, Leon, Yanne) – Lukas
Unser Torschütze: Ennio
(mr)
Kopf hoch Jungs und Mädels, das war eine schmerzliche Niederlage, aber keine die uns umhaut. Heute wurde euch klar und deutlich vor Augen geführt, was passieren kann, wenn Einstellung, Laufbereitschaft und Kampfgeist nicht stimmen. Sicher haben die Stollberger auch etwas Glück in ihren Aktionen gehabt, aber dies haben sie sich erarbeitet. Jetzt heißt es für uns hart zu trainieren, damit der Punktspielauftakt erfolgreicher verläuft.
Falk Egger
Trainer D1-Junioren