17. Spieltag
VfL Wildenfels – Blau-Weiß Gersdorf D 2 0:5 (0:1)
Tore: Lukas (18.), Max S. (44.), Lukas (49.), Erik (54.), Max S. (59.)
„Zickezackezickezacke-hoi hoi hoi! Schuss-Tor. Schuss-Tor. Schuss-Tor. Schuss-Tor. Schuss-Tor… „Das war es, was um die Mittagszeit über den Wildenfelser Rasen hallte, inbrüstig geschrien aus den Kehlen einer glücklichen Gersdorfer Mannschaft. So endete der heutige Spieltag. Wem diese Aussage genügt, der hat es jetzt schon geschafft mit dem Lesen des Spielberichtes. Für alle anderen gibt es den schönen Schaltknopf mit der Aufschrift >>weiterlesen<<. Na los, drückt bitte, denn ist der Applaus des Künstlers Lohn, so ist ein Klick mehr eines Spielberichte-Schreibers Lohn.
Danke, dass du dich fürs Weiterlesen entschieden hast. Sicher möchtest du wissen, wie wir dieses tolle 0:5 gegen Wildenfels geschafft haben. Unsere erste Sorge des Tages bezog sich nicht auf den Gegner, sondern auf uns selbst. Auf dem Marktplatz wurden immer wieder eifrig die Spieler durchgezählt und nachdem wir schlussendlich Lukas nach einem zweiten Anlauf noch mit ins Boot (bzw. Auto) geholt hatten, waren wir endlich spielfähig und startklar. Erste Hürde genommen! Niklas wurde kurzerhand in ein Spielertrikot gesteckt und so hatten wir heute sogar einen Auswechsler zur Verfügung, wenngleich die Bezeichnung Joker schöner und zutreffender ist. Unsere Gegner in den gelb-blauen Trikots waren etwas kleiner als wir und auch ein wenig jünger, doch das will oft nichts heißen. Was unser Herz höher schlagen ließ, war die Spielstätte. Ein schöner Rasen, windgeschützt eingebettet in ein beschauliches Tal. Ach, wie wir diese grünen Hälmchen lieben, die sich unter unseren Schuhen biegen. Der Natur-Rasen ist unser Freund, auch wenn wir ihn so oft mit Füßen treten.
Der Schiedsrichter versteckte die Münze in einer seiner Hände und wir errieten leider nicht die richtige Seite. So ging es für uns in der ersten Halbzeit bergab und in der zweiten bergauf. Das war allerdings nur geologisch, denn spielerisch hielten wir unser Niveau über die kompletten 60 Minuten. Bereits in der ersten Minute machten wir den ersten Strich auf unserer Torschussliste. Leider verfehlte die Granate von Erik ihr Ziel und der Ball besah sich das Netz aus der Vogelperspektive, bevor er im Wildenfelser Gebüsch untertauchte. Egal, jetzt waren alle wachgerüttelt, Wildenfels hatte seinen ersten Schreckmoment und wir das Gefühl, das heute was gehen könnte. Ähnlich wie im Mittwochsspiel so gelang unserer Mannschaft auch heute ein gutes Zusammenspiel. Doch Wildenfels war nicht leicht zu knacken und kreuzgefährlich. Insbesondere auf der rechten Seite hieß es aufzupassen wie ein Luchs. Das schwere Los mit der Wildenfelser 11 zog unser kleiner Max. Er konnte einem echt leid tun, doch er stellte sich ohne Murren dem Duell „Wildenhain gegen Wildenfels“. Unser Mittelfeld kam unterstützend hinzu, wenn die Gefahr drohte, dass der Elfer durch unsere Abwehr durchzubrechen drohte.
Wir spielten heute zu Null, aber wenngleich wir auch sehr konzentriert und bemüht spielten, war für dieses Zu-Null auch ein ganzes Rudel Glücksschweine mit dem Feld unterwegs gewesen. Glücksschweine mit blauen Trikots. Das Wildenfelser Team konnte einem fast leid tun, denn es war, als hätte der Ball einen Magneten und unser Tor ebenfalls einen, und zwar mit der gleichen Polung. Trotz mehrerer Hände voll Wildenfelser Chancen schaffte es der Ball einfach nicht ins Netz, als hätten die beiden etwas gegeneinander. Nun ja, wenn wir jetzt sagen würden, dass wir das bedauerten, so wären das gelogen. Uns gefiel es durchaus, dass der VfL heute kein Glück hatte.
In der 18. Minute tummelten sich alle Feldspieler vor dem Tor des Gastgebers. Lukas zielte ab und traf die Latte, der Ball krachte nach unten, leider knapp vor der Torlinie, doch es gab die Gelegenheit für einen Nachschuss. Und dieser war drin, dafür bedurfte es keines kritischen Schiedsrichterblicks, das sah jeder aus 100 Metern Entfernung. Mehr Tore fielen in der ersten Halbzeit nicht, doch es gab Chancen über Chancen, sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite. In der Kabinenbesprechung war viel positives zu hören. Die Getränke-Industrie erfreute sich einer regen Beanspruchung ihrer Produkte, denn die Frühlingssonne brach immer mehr durch und alle waren nach der anstrengenden ersten halben Stunde mächtig durstig. Nach dieser kurzen Verschnaufpause ging es in die nächste Runde.
Zwischen Niklas und Lukas wurde regelmäßig gewechselt, im übrigen musste Gersdorf die Zähne zusammenbeißen und über die gesamte Spieldauer durchhalten. Wenige Minuten nach Wiederanpfiff gab Marcel den Ball wunderschön zu Max S. herein und dieser schob ihn ins linke untere Eck. 0:2 – welche Freude! An dieser Stelle ist es Zeit, mal etwas zu unseren M&Ms zu sagen, den beiden Müllers in unserer Mannschaft. Mag sein, dass Max in den letzten Spielen die meisten Tore geschossen hat, aber was Marcel im Sturm leistet, ist grandios und verdient unseren uneingeschränkten Respekt. Er hat die Philosophie von Klaus verstanden und setzt sie auch um. Jeder möchte gern als Torschütze gefeiert werden, aber Marcel spielt überlegt und uneigennützig ab, wenn es die Spielsituation erfordert. Dass er einstimmig von allen Spielern zum Kapitän der Mannschaft gewählt wurde, sagt alles. Und Marcus ist aus unserer Abwehr auch nicht wegzudenken und hat sich stets als absolut zuverlässiger Mauerstein in unserer Abwehr präsentiert. Wir möchten die beiden ungern hergeben, allerhöchstens an die Bayern oder an Schalke und selbst die müssten genau aufpassen, dass sie unsere Zwillingen nicht verwechseln und Marcus und Marcel ins jeweils falsche Team geraten würden. Doch zurück zu Gersdorf und zu Wildenfels.
Unser Team hatte nach dem zweiten Tor eine kleine tickende Uhr im Schuh versteckt und diese auf 5 Minuten gestellt. Immer wenn die Zeit herum war, gab es ein Kribbeln an den Füßen und es war Zeit für einen weiteren Treffer. Tatsächlich, alle fünf Minuten rappelte es in der Wildenfelser Kiste. Lukas verhalf Gersdorf in der 44. Minute zum 0:3 und die Zeiten, bei denen er am Spielfeldrand vergeblich auf seine Einwechslung gewartet hat, dürften damit vorbei sei und sicher können wir uns auch in nächster Zeit auf noch so manch schöne Aktion gefasst machen. Unsere Schieß-ein-Tor-Uhr rasselte erneut, diesmal im Schuh von Erik. Offenbar war es ein sehr lang anhaltender Vibrationsalarm. Erik war etwa in Höhe der Mittellinie in Ballbesitz gekommen. Er war umringt von der gelb-blauen Abwehr, doch diese umringelte er gekonnt. Zeit fürs Abspielen, doch wer schon einmal eine vibrierende Uhr in seinem Schuh gehabt hat, der wird verstehen, dass du dann einfach nicht kannst. Also ging Erik samt Ball weiter nach vorn. Die Mittelfeldspieler klebten an ihm und Erik wollte einfach wissen, wie sich ein Arjen Robben fühlt wenn er robbt. Deshalb trippelte er auch dort die Gegenspieler aus. Klar, jetzt hätte man wirklich abgeben können und die Philosophie unseres Trainers brach in diesem Augenblick vollkommen zusammen. Doch es gibt so Momente und Erik hatte eben so einen. Jedenfalls wurden dann auch noch die Stürmer schwindelig getanzt und dann gab er endlich ab, wenn auch nicht zu unseren Stürmern sondern direkt zum Netz. Klaus konnte sich über das Tor nicht so recht freuen, lief es doch seinen Bemühungen um einen guten Fußball vollkommen verquer. Die Mannschaft hingegen war glücklich über den vierten Treffer.
Weitere fünf Minuten später schloss Max S. unsere Tore-Folge ab. Der Ball flog mit viel Zuck ins obere Eck, unhaltbar für den sehr guten Wildenfelser Keeper. Jetzt war aber Schluss mit Lustig. Der Schiedsrichter nahm unsere Torschuss-Uhr an sich und beendete das Spiel. Schade, heute hätte wir gern noch ein bisschen weitergemacht. Es ist einfach schön, auch mal zu gewinnen. Die Freude über den Sieg war allen Spielern ins Gesicht geschrieben und wer wissen will, was wir aus lauter Freude riefen, der muss einfach noch einmal nach oben scrollen und den Spielbericht noch einmal von vorn lesen.
Und hier noch einige Bildeindrücke vom Spiel: