Wüstenbrander SV – SSV Blau-Weiß Gersdorf 3:0 (1:0)
Für uns spielten:
Tor: Moritz Hunger
Abwehr: Marcus Müller (Niklas Kirchner), Axel Wurlitzer, Erik Ellßel
Mittelfeld: Jonas Beetz, Eddie Egger, Marcel Müller
Angriff: Lukas Weinhold
Tore:
1:0 Wüstenbrand (15. Minute)
2:0 Wüstenbrand (47. Minute)
3:0 Wüstenbrand (50. Minute)
Nach dem bereits feststehenden Staffelsieg und damit verbundenen Aufstieg fuhren wir relativ entspannt und etwas ersatzgeschwächt zum letzten Saisonspiel nach Wüstenbrand. Neben Madlen, die wir zur Verstärkung der F-Jugend im Kampf um die Kreismeisterschaft abgestellt hatten, fiel kurzfristig auch noch Ennio aus. Doch auch ohne diese zwei wichtigen Spieler schickten wir eine Mannschaft auf dem Platz, die strark genug sein sollte, um den Wüstenbrander Jungs Paroli zu bieten. Ziel war es, die Saison ungeschlagen zu beenden.
So waren wir vom Anpfiff weg hellwach und übernahmen das Kommando auf dem Platz. Spielerisch versuchten wir, das Spiel zu bestimmen. Dies gelang uns über unsere offensiven Spieler ganz gut. Eddie riss das Spiel an sich und verteilte klug die Bälle. Über Jonas, Marcel und Lukas ging es dann nach vorn. Vor dem Tor fehlte uns dann jedoch die letzte Durchschlagskraft. Dennoch bestimmten wir das Spiel, in dem die Wüstenbrander sich nur schwer zu Recht fanden. Da ihre spielerischen Mittel begrenzt waren, versuchten sie sich mit Fernschüssen. Bei einem dieser Schüsse, abgegeben kurz nach der Mittellinie, hatten wir etwas Glück, als dieser an die Latte prallte. So musste der Schiedsrichter helfen, um glücklich in Führung zu gehen. Nachdem ein Wüstenbrander Junge den Ball bereits ins Toraus geschossen hatte und die Situation geklärt war, rutschte Axel aus und fiel etwas auf seinen Gegenspieler. Zum Unverständnis aller zeigte der Schiedsrichter auf den Neunmeterpunkt. Die Größe dieser Fehlentscheidung erkennt man auch daran, dass sich die Wüstenbrander Jungs bereits wieder zurückgezogen hatten und den Abstoß erwarteten. Dieses Geschenk ließen sie sich natürlich nicht nehmen und versenkten den Ball unhaltbar für Moritz im Netz. Wir behielten unsere Linie bei und versuchten weiter spielerisch zum Erfolg zu kommen. Unsere herausgearbeiteten Chancen konnten wir leider nicht nutzen. So ging es mit der etwas glücklichen Wüstenbrander Führung in die Pause.
Die 2. Halbzeit verlief ähnlich wie die erste. Wir waren spielbestimmend und noch etwas überlegener als im ersten Durchgang. Wir erarbeiteten uns über Jonas, Lukas und Marcel einige Chancen. Manko am heutigen Tag war allerdings die Chancenverwertung. Wenn man diese nicht nutzt, kann man auch keine Tore erzielen. Wüstenbrand verlegte sich aufs Kontern und war über ihren rechten Außenstürmer stets gefährlich. Das Spiel plätscherte bis zur 45. Minute dahin. Dann schickte Eddie mit einem herrlichen Pass Marcel auf die Reise. Als er frei vor dem Torhüter abschließen wollte, wurde er von hinten umgetreten. Doch es ist unglaublich; der Schiedsrichter entschied mit einem Lächeln im Gesicht auf Abstoß. Die Zeit der Aufregung nutzte Wüstenbrand clever aus und erzielte nach einem schnellen Konter die Entscheidung. In der letzten Minute gelang ihnen aus einer ähnlichen Situation heraus der 3. Treffer. Wenn man die gesamte Partie betrachtet, war der Sieg der Wüstenbrander Jungs sicher nicht ganz unverdient, fiel allerdings um zwei Tore zu hoch aus. Aufgrund unserer besseren Spielanlage und der optischen Überlegenheit wäre auch ein Unentschieden gerecht gewesen. Dazu muss man aber seine Chancen nutzen und Tore erzielen.
Der traurige Höhepunkt erfolgte nach dem Spiel, als der Schiedsrichter seine zwei offenkundigen Fehlentscheidungen gegenüber Gersdorfer Eltern auch noch zugab. Man sollte sich überlegen, ob dieses unsportliche Verhalten dem KVF gemeldet wird. Dass bereits im Nachwuchsfußball mit solchen Mitteln gearbeitet wird, ist traurig. Vielleicht sollten die Verantwortlichen ihr Tun in einer ruhigen Minute überdenken. Dann werden auch sie zu der Einsicht kommen, sich nicht korrekt verhalten zu haben.
Trotz dieser einzigen Saisonniederlage haben wir eine überragende Saison gespielt. Im Vorfeld hatte uns niemand auf der Rechnung im Kampf um den Aufstieg. Nicht die Ältesten und Größten haben sich am Ende durchgesetzt, sondern die mit Abstand spielerisch Besten. Dazu zum wiederholten Male mein Glückwunsch. Als Lohn für diese Leistung bekamen wir vor dem Anpfiff aus den Händen eines Vertreters des Kreisverbandes Fußball den Pokal sowie eine Urkunde für den Staffelsieg überreicht.
Diesen Erfolg werden wir nun gemeinsam mit Spielern, Eltern und Trainern auf unserer Abschlussfahrt vom 01.-03.06. sowie zum Vereinsfest am 23.06. feiern.
Werte Verfasser, werte Verfasserin,
zu Beginn möchte ich Euch nochmals zum Staffelgewinn gratulieren. Mit Interesse habe ich, Mannschaftsleiter der E-Junioren des WSV, Eure Artikel bisher gelesen. Erschrocken sind wir, Trainer und Eltern, über den Inhalt des letzten Artikels. Ich möchte die Chance nutzen Euch unsere Sichtweise nahe zu bringen. Über glückliche Neunmeterentscheidungen kann ich Sie nur auf Ihren Artikel zum Hinspiel verweisen. Für den damaligen Schiedsrichter war das Spiel auch eine Herausforderung. Ihr Artikel ist leider sehr geprägt von emotionalen Ausführungen, die ich im einzelnen nicht kommentieren möchte, aber manchmal einen gewissen Respekt gegenüber den heimischen Spielern vermissen läßt. Respekt habe ich zum Beispiel vor den Spielern und Trainern des TuS Pleißa, welche die ganze Saison auf fremden Plätzen verbringen mussten. Nutzen Sie die spielerische Qualitäten Ihrer Mannschaft insbesondere auch der F-Junioren (sehr starke Saison), aber manchmal müssen wir „Erwachsenen“ uns hinterfragen, ob wir die notwendigen Qualitäten besitzen.
Vielen Dank für die Glückwünsche aus Wüstenbrand. Auch wir gratulieren euch zu eurem 3. Platz.
Über glückliche oder unglückliche Neunmeterentscheidungen sowohl im Hin- als auch im Rückspiel muss nicht mehr diskutiert werden. Die Saison ist gespielt. Sicher war mein lautstarkes Auftreten als Trainer beim nicht gegebenen Neunmeter für meine Jungs unangebracht. Nicht akzeptabel jedoch ist, dass euer Schiedsrichter seine offensichtlichen Fehlentscheidungen nach dem Spiel mit Verweis aufs Hinspiel eingesteht. Solch Auftreten hat im gesamten Sport und vor allem im Nachwuchsfußball auf unterer Ebene nichts verloren. Eine Diskussion über eventuell notwendige Qualitäten der Erwachsenen erscheint mir daher mehr als überflüssig.
Falk Egger
Trainer E-Junioren
Hallo Herr Koschnick,
derzeit bin ich lediglich Außenstehender, also weder im Trainerstab noch Elternteil eines Spielers, würde aber hier gern dennoch einige Anmerkungen zu Ihrem Kommentar äußern. Für meinen Geschmack hängen Sie die Sache zum einen ein wenig zu hoch, sind doch unterschiedliche Interpretationen von Spielverläufen durch die Kontrahenten auch in höheren Sportlerkreisen eher Regel als Ausnahme. Beispiel gefällig? Philip Lahm sah nach dem 2:5 im Pokalfinale seine Mannschaft als die bessere an. Die Meinung hatte er recht exklusiv, obwohl er natürlich die Phase nach dem 1:1 meinte. Also kein Grund zur Aufregung bei einem E-Juniorenspiel.
Einem kapitalen Denkfehler sind Sie aber meiner Meinung nach aufgesessen, wenn Sie versuchen eine Fehlentscheidung mit einer anderen aus der Hinrunde verrechnen zu wollen. Die Schiedsrichter sollten jede Situation neutral bewerten und auf Konzessionsentscheidungen verzichten. So einfach ist das in der Theorie! Das auch das in der Praxis zum Teil anders aussieht, kann man jedes Wochenende in der Bundesliga oder auf jedem x-beliebigen Dorfsportplatz sehen. Das allerdings zu unterstützen und dieses Vorgehen als normal hinzustellen ist sicher auch nicht der Sinn der Sache.
Letzter Punkt ist die unterstellte fehlende Qualität der Erwachsenen im Umgang mit solchen Situationen. Um hier keine direkte Beleidigung auszusprechen, haben Sie ja – wahrscheinlich mit Bedacht – die Wir-Form gewählt. Sie kenne ich ja nicht persönlich, kann auf Sie bezogen also nichts substanzielles beitragen. Beim Trainer der Gersdorfer E-Junioren kann ich diese Qualität durchaus unterstreichen; er hat sie! Dass jedem bei offensichtlichen und systematischen Benachteiligungen irgendwann die Nerven durchgehen können, sollte jeder nachvollziehen können, der selbst Wettkampf-Sport betreibt oder auch als Trainer in der Halle oder an der Linie steht.
Viele Grüße
Mirko Reitze