Waldenburg – Gersdorf 3:1 (1:1)
Unser Torschütze: Niklas
Der Gegner des heutigen Spieltages hieß Waldenburg. Gestern hatte es etwas geregnet und so keimte in uns bereits bei Anreise der Verdacht, dass das Spiel wohl einmal wieder auf Kunstrasen stattfindet. Anscheinend ist dies der Lauf der Menschheitsgeschichte, dass wir überall „bio“ drauf schreiben und dass dennoch so vieles zunehmend künstlich wird. So auch beim Fußball. Dass dieser auf Rasen stattfindet, gehört inzwischen mehr und mehr zu einem Relikt vergangener Zeiten, von denen man sich wohl zunehmend verabschieden muss. Ja, auch Gräser haben Gefühle und man darf die Hälmchen nicht mit Fußballschuhen treten! Offenbar ist es in kaum einem Verein mehr üblich, die Jugendmannschaften auf den vorhandenen Rasenflächen spielen zu lassen. Eine Entwicklung, die wir seit geraumer Zeit mit Verwunderung zur Kenntnis nehmen. Sei es, wie es sei. Die Mannschaften machten sich warm und die Begegnung begann pünktlich. In der Anfangsphase spielten beide Teams hochkonzentriert. Die Waldenburger hatten die Oberhand, aber noch hielten wir gut dagegen. Doch die Brandgefährlichkeit des Gegners wurde uns schnell klar und wir waren mächtig erschrocken, als uns der erste brenzlige Angriff der Heimmannschaft wie aus dem Nichts entgegen schlug. Gott sei Dank ging der Ball am Tor vorbei. Im Spiel war viel Unruhe und allerorten gab es eine große Unzufriedenheit. Wir konnten heute einfach nicht die Leistung abrufen, zu der wir üblicherweise in der Lage sind. Und doch gab es einen schönen Moment der Freude, als Niklas uns den Führungstreffer zum 0:1 bescherte, mit einem konzentrierten und kraftvollen Traumschuss. Selbst Niklas wird sich später anerkennend im Spiegel den erhobenen Daumen gezeigt haben, wenn er an den tollen Treffer dachte.
Leider währte unsere Freude nur kurz, denn der Ausgleich durch Waldenburg folgte auf dem Fuße, als Torhüter Jonas hatte etwas zu zaghaft und unentschlossen agierte und wir den Gegentreffer in dieser Phase des Spiels regelrecht erbettelten hatten. Mit den 1:1 ging es in die Pause, in der das Trainerteam die Mannschaft wieder aufrichten musste, weil alle ihre Köpfe hängen ließen, als stünde es 11:1. Thomas ermahnte seine Jungs, mehr über außen zu kommen und entschlossener bei der Ballannahme zu sein, da uns in der ersten Halbzeit viele Bälle davon gesprungen oder vor den Füßen des Gegners gelandet waren.
Die Köpfe bekamen nach der Pausenansprache wieder Stabilität und das Team ging mit guten Vorsätzen in die zweite Hälfte. Lukas hatte auch bald eine Gersdorfer Chance auf dem Fuß, doch der Ball entschied sich für eine „Fahrt ins Blaue“ und flatterte durch den Frühlingshimmel. Dann hatte Vincent eine Ecke sehr schön herein gegeben und die Kugel landete auch direkt auf Majors Kopf. Schade, dass dann lediglich das hässliche Geräusch der Kollision von Latte und Ball folgte. Ein zweiter Treffer hätte uns gut getan, aber es sollte einfach nicht sein. Unsere individuellen Fehler häuften sich und wir bekamen einfach keine Struktur in unser Spiel.
Und wenn es nicht schon genug wäre, dass man sich selbst darüber ärgert, so kam der Ärger dann auch noch aus dem Waldenburger Ultra-Block. An sich sollte man dem Verhalten, dass dort an den Tag gelegt wurde, keine Plattform bieten. Aber da das, was hinter der Seitenlinie auf das Spielfeld getragen wurde, das gesamte Spiel zerstörte, müssen hier leider doch ein paar Worte niedergeschrieben werden. Unsere Spieler, wenngleich sie überaus fair spielten, wurden auf eine Weise kritisiert, die einem erwachsenen Publikum einfach nicht gut zu Gesicht steht. Es grenzte an Beleidigung, was sich die Gersdorfer Jungs anhören mussten. Jeder ihrer Fehler wurde mit einem hämischen Jubel ausgeschlachtet, als ginge es um ein DFB-Pokalfinale zwischen Schalke und Dortmund. So viel überschäumende unangebrachte Euphorie mit negativem Beigeschmack war einfach vollkommen fehl am Platze. Das Spiel war nicht mehr zu retten, jetzt konnte man nur noch die Tonne aufmachen, es hineinwerfen und dann einen Deckel draufmachen. Die Freude am Fußballspiel war heute kaputt.
Wir kassierte noch das 2:1 und das 3:1 und waren schließlich froh, als der Schlusspfiff ertönte und wir nach Hause fahren konnten. Der Spaß am Fußball kam heute eindeutig zu kurz, schade, schade!
Und hier noch einige Bildeindrücke vom Spiel: