9. Spieltag
Blau-Weiß Gersdorf – TuS Falke Rußdorf 2:3 (1:2)
Unser Torschütze: Marcel
Heute trafen unsere Blau-Weißen auf die Mannschaft von TuS Falke Rußdorf. Seit jeher sind diese Begegnungen immer spannend gewesen und so erhofften sich die Zuschauer auch an diesem Samstag einen schönen Fußballvormittag. Doch bevor es für unsere „C“ losging, hatte erst einmal unsere „E“ den Platz in Beschlag und die Anwesenden konnten respektvoll den Hut ziehen, was sie von den Nachwuchskickern zu sehen bekamen. Noch war auch das Wetter so stabil, dass man es durchaus wagen konnte, den Hut zu ziehen. Später behielten wir ihn lieber auf, zumindest um uns zu schützen. Doch dazu später.
Die blau-weiße C-Jugend machte von Beginn der Partie an einen überaus guten Eindruck. Alle zeigten sich hochmotiviert und optimistisch. Doch auch der Gegner stand unter Volldampf und so konnten es beide Teams kaum erwarten, dass endlich der Schiedsrichter sein Trillerpfeifchen herausholte und der Pfiff über den Hartplatz am Sommerbad schallte. Beide Mannschaften waren sofort auf Hochtouren und es wurde verbissen um jeden Ball gekämpft. Die Zuschauer sahen zwei ebenbürtige Gegner und die Quoten der Sportwetten-Anbieter wären wohl nicht allzu hoch ausgefallen, da man jedem Team den Sieg zutraute und kein eindeutiger Favorit auszumachen war.
Um die erste Halbzeit zusammenzufassen, bedarf es nur weniger Worte: „Viele Chancen für Blau-Weiß und alle am Kasten vor, wenige Chancen für Rußdorf und alle drin.“ Es war echt zum Mäusemelken! Wir hatten Rußdorf wirklich gut im Griff und erarbeiteten uns einen Torschuss um den nächsten. Doch das Glück war uns einfach nicht hold. Allein Marcel prüfte mindestens dreimal die Stabilität von Latte und Pfosten. Und auch Max S. raufte sich immer wieder die Haare, wenn der Ball um Haaresbreite am Netz vorbei ging. Und obwohl wir immer wieder für Biberburgen im Rußdorfer Spielfluss sorgten, so genügten unseren Sportsfreunden in den grünen Trikots einige wenige Durchbrüche durch unsere Reihen, um allein in der ersten Halbzeit aus zwei Torschüssen zwei Tore zu machen.
Dass Blau-Weiß die Köpfe nicht hängen lassen musste, sondern durchaus das Ding noch drehen konnte, merkte man auf dem Platz und auch daneben. Die Verbissenheit, mit der sich die Spieler ins Zeug legten, wuchs und so eifrig und mutig wie heute haben wir unser Team schon lange nicht mehr gesehen. Das Spiel wurde immer kampfbetonter und die Opferbereitschaft war hoch. Doch das führte dann leider auch dazu, dass wir ein Opfer zu beklagen hatten. Max T. kam nach einem Zweikampf zu Fall und fing sich unglücklich mit seinem Handgelenk ab. Dieses nahm den allzu harten Aufprall sehr übel und verweigerte sogleich seine weiteren Dienste. Wir kamen nicht umhin, die Rettungssanitäter in die Spur zu schicken und der Anblick des Krankenwagens verursachte bei allen Bauchweh. Max, wir wünschen dir an dieser Stelle gute Besserung!
Mit einem Spielstand von 1 : 2 ging`s in die wohlverdiente Pause. Der anfängliche schwache Regen war in der ersten Spielhälfte immer stärker geworden, die Trikots waren vollkommen durchnässt und die Haare tropften nur so. Deshalb saßen nun alle in der trockenen Kabine und schauten drein wie die begossenen Pudel. Das war aber nur äußerlich, denn im Inneren dachte jeder: Das Ding müssen wir heute noch in trockene Tücher bringen! Trainer Thomas lobte die Jungs für das bisher gezeigte tolle Spiel und auch er fand, dass es gar nicht so schlimm war, dass wir momentan noch zurücklagen. „Wir liegen hinten, Jungs“, sagte er aufmunternd, „aber scheißegal! Ich finde, ihr spielt heute saustark. Macht weiter so!“ Und trotz aller Blessuren an den Beinen, trotz all des Fröstelns und der Nässe sah man heute in der Kabine stolze und fröhliche Spieler. Nein, noch wollte keiner aufgeben. Obwohl klar war, dass Gersdorf die zweite Halbzeit ohne Max spielen würde, so schworen sich doch alle einhellig, dass sie FÜR Max spielen wollen. Wenn man den Teamgeist sah, der heute herrschte, konnte einem echt das Herz aufgehen. Jungs, an solche Momente solltet ihr auch künftig denken, das ist genau der richtige Weg.
Als die Mannschaften wieder aufliefen, hatten sich auf dem Hartplatz neben dem Sommerbad schon tüchtig große Pfützen angesammelt. Doch es sollten noch mehr dazu kommen. Mag ja sein, dass der Fritz Walter dieses Wetter liebte und zu Hochform auflief. Aber mal ehrlich, lieber Wettergott: Hast du den Fritz in Gersdorf gesehen? Siehste, der war gar nicht da, weder auf dem Spielfeld noch unter den Zuschauern. Und deshalb hättest du auch den Regen ruhig oben lassen können.
Jedenfalls hatte Gersdorf plötzlich nicht mehr nur ein Freibad, sondern zwei und zwar direkt nebeneinander. Plitsch, platsch, plitsch, platsch, was für eine Wasserschlacht! Es goss von oben, es spritzte von unten und doch zeigten sich beide Mannschaften weiterhin von ihrer besten Seite. Der Körpereinsatz war enorm und so mussten wir heute in so manch schmerzverzerrtes Gesicht sehen. Der Schiedsrichter behielt seine Karten in der Tasche, wenngleich es wohl hier und da Situationen gegeben hat, wo man sie mal hätte herausholen können. Er wollte den Karton wohl nicht nass machen. Nun ja, einmal kam er dann doch noch zum Vorschein, aber leider waren wir es, die das gelbe Rechteck zu sehen bekamen.
Bis zum Schluss versuchte Gersdorf, das Ergebnis auf ein Unentschieden hinzubiegen. Ein schön von Marcel getretener Freistoß führte noch zu einem 2:3 – Anschluss, aber leider reichte es dann nicht mehr, die führenden Rußdorfer einzuholen. Wir wollten den Sack zumachen, aber leider war es dann schlussendlich nur der Sack mit der durchnässten Wäsche. Und doch konnten die Gersdorfer in dieser Partie auf ganzer Linie überzeugen. Um es noch einmal zu wiederholen: „Scheißegal, dass wir hinten lagen. Es war ein saustarkes, sehenswertes Spiel.“
Und noch ein paar Bildeindrücke vom Spiel: