Silberstraße auf der Siegerstraße

10. Spieltag

SpG Friedrichsgrün/Silberstraße – Blau-Weiß Gersdorf D2 4:0 (2:0)

Heute mussten wir gegen den Spitzenreiter ran, denn das Team von Silberstraße bewegt sich bereits die gesamte Saison auf der Siegerstraße. Doch auch wenn wir wussten, dass wir deren Fahrt wohl nicht würden aufhalten können, so wollten wir sie doch ausbremsen so gut es ging. In der Kabine schwor uns Co-Trainer Markus noch einmal ein und machte uns Mut. Es stand zu befürchten, dass dies das einzige sein würde, was wir unseren Gegnern heute entgegensetzen könnten. Die Kinder aus der Silberstraße überragten uns um Kopfeslängen und beim Aufwärmen zeigten sie, dass sie aus weiter Distanz kraftvolle Schüsse abgeben konnten. Das würde heute nicht leicht werden!

Als wir uns auf den Weg Richtung Gegner aufmachten, schüttete es wie aus Eimern. Glücklicherweise hielten wenigstens in Silberstraße die Wolken das kühle Nass oben. Wir zitterten, als wir aufliefen. Ein ganz klein wenig wegen unseres Gegners, vor allem aber wegen des unangenehmen kalten windigen Wetters. Dann ging es los. In der Kabinenbesprechung waren wir defensiv ausgerichtet worden und wir befolgten die Traineranweisungen sehr konsequent. Wir blieben am Gegner dran und bissen uns an den Gegenspielern fest wie ein Hund an einem Knochen. Dass wir so zäh sein würden, damit hatten die Friedrichsgrüner nicht gerechnet. Angst einjagen konnten wir ihnen freilich nicht, denn sie spielten ihre physische Überlegenheit permanent aus. Doch wir spielten das Hase-und-Igel-Spiel mit ohne zu murren, rannten was das Zeug hielt, nahmen viele Wege in Kauf, um den Gegner in Schach zu halten und Tore zu verhindern. Was für ein Kraftakt!

Nach etwa fünf Minuten verwandelten die Friedrichsgrüner einen Eckball und die Fans befürchteten, dass nun wohl die Einschläge regelmäßig folgen würden und wir froh sein könnten, wenn wir unter 10 blieben. Doch, sieh einer an! Unsere Blau-Weißen kämpften beachtlich und unser Gegner war wohl groß, aber der größte war er dann auch wieder nicht. Die Schüsse der Silberstraßler waren zwar hart, aber auch nicht präziser als unsere und so boxten wir uns durch die erste Halbzeit mit nur zwei Gegentoren. Ein tolle Leistung, die Applaus verdiente.

Unsere Defensivarbeit war anstrengend und unsere Chancen, durch die meterhohen Mauern der Gegner zu schlüpfen, waren selten. Trotzdem hatten wir ein gutes Gefühl, unser Gesicht bei der heutigen Partie nicht zu verlieren und es auf unsere Art zu zeigen, dass man uns Gersdorfer durchaus als Gegner ernst nehmen muss. Aus unseren letzten Vorbereitungsspielen hatten wir eine Menge Selbstvertrauen mitnehmen können, welches uns heute über die gesamte Spielzeit half. Es war grandios, wie alle als Team kämpften, die körperliche Unterlegenheit links liegen ließen und befreit aufspielten. Zwar mussten wir weiterhin stark defensiv ausgerichtet spielen, aber das taten wir mit so viel Ehrgeiz, dass der Fanblock begeistert den Hut zog.

Wir fraßen in jeder Halbzeit zwei Toren, was uns zwar nicht schmeckte, was wir aber trotzdem gut verdauten. Es war eine Niederlage, die wir mit erhobenem Haupt hinnehmen konnten. Wir hatten alles gegeben, waren an unsere Grenzen gegangen und darüber hinaus. Wie heißt es in einem alten Schlager: „Die süßesten Früchte essen nur die großen Tiere, nur weil die Bäume hoch sind und diese Tiere groß sind. Die süßesten Früchte schmecken dir und mir genauso, doch weil wir aber klein sind, erreichen wir sie nicht.“ So war das heute. Uns fehlten einige Zentimeter Körperlänge zum Erfolg, doch an Kampfesgeist und selbst an Technik und Können standen wir den Favoriten aus Friedrichsgrün nicht nach.

Diese Niederlage war unser Signal für die nächsten Gegner. Mit uns müsst ihr rechnen, auch wenn wir aufgrund unseres Tabellenplatzes mit keinen Vorschusslorbeeren rechnen können. Doch die wollen wir uns verdienen. Heute war von dieser Motivation jede Menge zu spüren. Jungs, super! Auch wenn wir eine Niederlage einstecken mussten, so war es doch ein gutes Resultat, auf das die Mannschaft stolz sein kann. Schade, dass wir nicht gewonnen haben und der Trainer bei seinem heutigen Fest auf der ausgelobten Limonade sitzenblieb. Wir trinken sie vielleicht später…

Und hier noch einige Bildeindrücke vom Spiel: