Muttertags-Geschenke in der Töpferstadt

19. Spieltag

Waldenburg    –   Blau-Weiß Gersdorf D2   5:3 (2:1)

Tore: Waldenburg (2.), Lukas (9.), Waldenburg (23.), Max S. (35.), Marcel (45.), Waldenburg (46., 49., 50.)

Natürlich wollten unsere Jungs heute anlässlich des Muttertags ihren Mamas kräftig im Haushalt helfen. Sie wollten den Frühstückstisch decken, ihr Zimmer aufräumen, bei der Wäsche helfen und sogar das Mittagessen zubereiten. Ach wie schade, dass aus diesen Vorhaben leider nichts wurde, denn wenn am Muttertag ein Punktspiel von Blau-Weiß ansteht, geht das selbstverständlich vor. Immerhin bekamen die Blau-Weiß-Muttis einen netten dankbaren Blick von ihren Burschen zugeworfen, als sie an diesem Sonntagmorgen die Fußballtasche einpackten.

Aufgrund einer überschaubaren Anzahl an Spielern kamen wir recht schnell vom Gersdorfer Markt los und die Kolonne setzte sich pünktlich Richtung Waldenburg in Bewegung. Dort angekommen suchten sich die Fans ein nettes windgeschütztes Plätzchen und die Mannschaft machte sich intensiv warm. Waldenburg ist ein unbequemer Gegner, das wussten wir noch aus dem Hinspiel. Aber wir hatten in der Vergangenheit schon gezeigt, dass wir es mit denen durchaus aufnehmen können. Die Jungs in den dunkelgrünen Trikots waren uns sowohl körperlich als auch spielerisch durchaus ebenbürtig. Doch es gab eines, das sie uns voraus hatten. Sie hatten Feuer unterm Hintern. Das lag nicht so sehr daran, dass sie sich vor den Spielen zu nahe an einen der Töpfer-Öfen der Stadt gelehnt hatten, sondern wohl an ihrem fußballverrückten Trainer. Wenn da einer an der Seitenauslinie immer in Höhe des Siedepunktes dem Geschehen beiwohnt, so schnellt die Temperatur der Mannschaft eben auch kräftig nach oben. Unsere Jungs sind dann doch eher die coolen Typen und sie hatten mit der Emotionalität der Waldenburger und ihrer Fans so ihre Schwierigkeiten.

Wir wussten: Aus diesem Hexenkessel können wir uns nur befreien, wenn wir wie der Teufel spielen. Zumindest versuchen wollten wir es. Doch schon in der zweiten Minute gab es den ersten Dämpfer, als Waldenburg mit 1:0 in Führung ging. Wir blieben nun enger an unseren Gegenspielern dran und in der 9. Minute gab Marcel von rechts außen den Ball sehr schön in die Mitte zu Lukas herein. Dieser schloss zur Freude von Blau-Weiß mit einem tollen Treffer ab. Die Partie schien nun wieder offen und es wurde um jeden Ballbesitz ehrgeizig gefightet. Die langen Bälle von Waldenburg bereiteten uns jedoch Schwierigkeiten, da wir für das Erfassen der Spielsituationen immer ein wenig länger brauchen als manch anderes Teams. Wenn wir gerade noch mit dem Sortieren in Höhe Mittellinie beschäftigt sind, geht uns die Ordnung vorm Tor meist verloren. Das nutzten die Töpferstädter in der 23. Minute zu ihren Gunsten aus. Aus dem weiten Pass unseres Gegners wurde ein Kopfballstoß und aus diesem das zweite Tor für die Heimmannschaft.

In der Pause musste unser Trainer Aufbauarbeit leisten, denn trotz unserer über weite Strecken sehr guten Leistung waren wir aufgrund der äußere Einflüsse geknickt. Die Euphorie der Waldenburger am Spielfeldrand knabberten an unser Psyche. Dem Trainer gelang es, unseren Ofen anzuheizen und wir gingen mit gestärktem Selbstbewusstsein in die zweite Hälfte der Partie. In Minute 35 ließ ein schöner Fernschuss vom großen Max das Waldenburger Netz wackeln und wir schlossen zu einem 2:2 auf. Wenig später war es Marcel, dem das Glück hold war. Wie sagt ein altes Sprichwort: Das Glück ist mit dem Tüchtigen. Insofern war der Treffer von Marcel keine reine Glückssache, sondern das Ergebnis einer immer wieder beachtlichen sportlichen Leistung. Wie sehr alle Fans ihm die Freude über das Tor gegönnt haben! Leider hatten wir nur wenig Zeit, so richtig zu feiern. Denn nur Sekunden später glich Waldenburg aus.

Dann kam der Moment, an dem die Kräfte dahinschwanden und die Unkonzentriertheiten zunahmen. Gern hätten die Jungs von Blau-Weiß ihren Müttern zu ihrem Ehrentage noch ein paar schöne Tore geschenkt, Chancen dazu gab es. Aber letztlich waren es dann doch die Waldenburger Mamas, die jubelten, weil wir zwar Geschenke verteilten, aber leider an die falschen. Ja, Tor vier und fünf hätten nicht sein müssen und es war schade, dass Waldenburg in kurzer Folge doch noch aufs Siegertreppchen kletterte. Das war wirklich ärgerlich, denn auch wenn wir mit 5:3 verloren, so kann sich dafür Waldenburg zwar auf die Schultern klopfen, aber vielmehr noch müssen wir uns dafür ohrfeigen. Doch wer Geschenke macht, der muss sich nicht wundern, wenn sie andere auspacken und sich darüber freuen.

Und doch war beim heutigen Spiel wieder vieles von Blau-Weiß zu sehen, was Hoffnung macht. Marcel bekam endlich wieder einen kleinen Lohn für seine Arbeit ausgezahlt, Lukas findet sich immer besser im Sturm zurecht und wir wollen an dieser Stelle auch unseren guten Axel nicht vergessen. Wir sind so froh, dass er endlich wieder dabei ist und unsere Abwehr komplettiert. Jungs, seid nicht traurig über die Niederlage. Ihr habt gezeigt, dass ihr Kämpfer seid. Jetzt genießt erst einmal den verbleibenden Rest des Wochenendes und erholt euch, denn am Mittwoch geht es schon wieder ins Gefecht.

Und hier noch einige Bildeindrücke vom Spiel: