18. Spieltag
ESV Lok Zwickau 2 : Blau-Weiß Gersdorf D2 10:1 (5:1)
Unser Torschütze: Marcel
Außer den Spielern des SSV Blau-Weiß waren am heutigen frühen Morgen nur einige Brötchenholer im Gersdorfer Ortszentrum zu sehen, denn es war erst 7.45 Uhr, als wir in Richtung Zwickau starten wollten. Nachdem mal wieder alle auf Max K. warten mussten, setzte sich dann mit leichter Verspätung die Auto-Kette in Bewegung. Mit einer Portion Stolz dachten wir an das Hinspiel gegen den Gegner der heutigen Partie. Wir hatten ihn mit einem 3:0-Sieg überrascht und vielleicht würde uns das heute noch einmal gelingen. Nun denn, lasst es uns angehen und schnell die weiß-blauen Trikots überstreifen! Aber, ach herrje, wo sind sie nur? Die Trikottasche schlummerte noch gemütlich in einer Gersdorfer Wohnung und jetzt war guter Rat teuer. Zum Glück mussten wir nicht in Unterhosen spielen, denn die Zwickauer halfen uns schnell und unkompliziert aus und stellten uns einen Trikotsatz für das heutige Spiel zur Verfügung. Ganz herzlichen Dank! Die Blau-Weißen in sommerlichem Gelb-Rot, ein ungewohnter Anblick. Aber unsere Jungs sahen blendend aus; sie können wirklich alles tragen! Den Spielern von Lok kam es spanisch vor, als wir plötzlich in deren Trikots vor ihnen standen und auch wir hatten sogleich ein Spanien-Feeling. Allein schon wegen der Trikotfarben, aber auch, weil an diesem 24.05. eine Menge „Ole Ole Ole Ole“ wegen des Champions League-Finals am heutigen Abend in der Luft lag.
Doch auch wenn unsere Trikots über den ganzen Platz strahlten, so vermochten wir dies mit unserem Fußballspiel leider nicht. Der Glanz der vergangenen Woche war verblasst, überdeckt von einem Schleier der Lethargie und umhüllt von einer gehörigen Menge Angst vor dem Gegner. Als das Spiel begann, waren auch die Zwickauer noch etwas müde und mussten sich erst munterlaufen, aber denen gelang es recht schnell, während wir aus der Schlummerphase nicht herausfanden. Von Anbeginn an spielte sich die Begegnung vor Niklas Tor ab und wir schafften kaum, mal über die Mittellinie vorzurücken. Dennoch hielt unsere Abwehr noch recht gut dagegen und verteidigte den Kasten tapfer. Doch bereits nach 10 Minuten war es dann soweit, dass der ESV das erste Mal kräftig jubeln konnte. Nur zwei Minuten später der zweite Einschlag in unser Netz. Die haben uns doch tatsächlich die Verlierer-Trikots angedreht und die Sieger-Klamotten selber behalten. Schöner Mist!
Vorige Woche hatten wir noch so viel Biss, aber heute schien es, als wären uns in den letzten Tage wieder jede Menge Zähne ausgefallen, denn das Festbeißen am Gegner wollte einfach nicht klappen. Axel hielt zu viel Abstand auf seinen Gegenspieler, Max W.s Bälle landeten allzu oft direkt vor einem ESV-Fußballschuh und Luka wirkte auch noch etwas unausgeschlafen. Sogar Niklas, der in vielen der vergangenen Punktspiele eine sehr gute Leistung ablieferte, konnte heute nicht überzeugen. Ihm saß der Ball heute zu locker und das verlockte Lok immer wieder zum Torabschluss. Die Zwickauer konnten bei solchen Geschenken einfach nicht widerstehen und zumindest der zweite oder dritte Nachschuss landete meist in unserem Netz.
Wir hatten nicht allzu viele Torchancen. Das Tor, das der SSV heute für sich verbuchen konnte, war das Ergebnis einer hervorragenden Einzelleistung von Marcel. Er schnappte sich den Ball in Höhe Mittellinie und gab ihn bis zu seinem Torabschluss nicht mehr her. Ein wunderschöner Treffer! Endlich hat es mal wieder mit einem Müller-Tor geklappt. Nun stand es 2:1 und es war noch jede Menge Spielzeit, um auf diesen Spielstand aufzubauen. Aber wie gesagt, die Trikots… irgendwie brachten die uns kein Glück. Vor allem waren es aber wir selbst, die das Unheil nicht abzuwenden verstanden. Wir waren gegen den ESV machtlos und wir hatten bei dem Hase-und-Igel-Spiel das Hasenkostüm an. Wir hoppelten mit letzter Puste umher und trotzdem war der Zwickauer Igel immer schneller als wir. Mag der Leser vermuten, dass wir heute mit zehn Einschlägen tüchtig eins auf die Mütze bekommen haben, so müssen wir doch bekennen, dass wir mit dieser Zahl noch gut bedient waren. Die Chancenverwertung der Zwickauer, die alles in allem spitzenmäßig spielten, war nämlich alles andere als gut. Mit einer noch konzentrierteren Spielweise hätte der ESV uns glattweg mit etwa 20 Toren wegblasen können. Gut, dass es letztlich nur 10 waren.
Unsere Leistung war heute nicht berauschend, aber die des betagten Schiedsrichters schon. Er pfiff sehr gerecht, engagiert und sogar aus dem Mund der Kinder hörte man viel Lob für den Mann in schwarz.