Ab unter die Schäm-Tüte!

22. Spieltag

Blau-Weiß Gersdorf D2    –    Motor Zwickau-Süd   0:6 (0:2)

Tore: Motor (24.,  24.,  35.,  37., 48., 57.)

Nur noch drei Spiele, dann ist die Saison auch schon wieder vorbei. Heute begrüßten wir Motor Zwickau auf unserem heimischen Plutorasen. Wir hatten in der Hinrunde nicht sonderlich gut ausgesehen und wollten es im Rückrundenspiel gegen die Schwarz-weiß-gestreiften besser machen. Doch trotz aller guten Vorsätze waren unsere Gesichter nach Abpfiff ziemlich lang und wir konnten nur gute Miene zu einem wahrlich schlechten Spiel machen. Die ersten Minuten agierte unsere Mannschaft noch recht ansehnlich, aber nach nur einer Viertelstunde war die Luft raus aus unseren Fußballreifen. Wir waren platt und bewegten uns nur noch holprig über den Rasen.

Was soll man zu dem heutigen Spiel sagen, was schreiben!? Eigentlich ist es schade um jedes Wort, was man darüber verliert. Aber wir brauchen nicht zu schweigen, denn ohnehin haben sich schon alle Blau-Weißen eine große Schämtüte genommen und sich darunter verkrochen. Sie war so groß, dass die komplette Mannschaft darunter Platz hatte und so ein bisschen kollektive Reue war heute wirklich angebracht.

Nein, hier soll jetzt nicht der verbale Knüppel herausgeholt werden, denn die Analyse des Spiels obliegt dem Trainer und keinem, der ein bisschen mit dem Fotoapparat an der Linie entlang schlendert und zum Verfassen des Spielberichtes auserkoren wurde. Man sagt ja schlechthin: Aus Fehlern lernt man. Na, da haben wir uns ja mit dem Spiel gegen Motor Zwickau wenigstens ein dickes Polster fürs Lernen geschaffen.

Lasst uns ein wenig vom Fußball abschweifen. War schon einmal jemand in einer Grotte? Ja, diese Höhlen haben schon einen besonderen Reiz und viele Entdeckungslustige finden Grotten sehr bezaubernd, faszinierend und märchenhaft. Und doch hört man bisweilen, dass etwas grottenschlecht gewesen sein soll. Auch unter den Fans der Blau-Weißen gab es am heutigen Samstag den einen oder anderen Gedanken in dieser Richtung. Doch halt! Wir tun den Grotten und auch unserer Mannschaft unrecht, wenn wir sagen, dass das Spiel grottenschlecht gelaufen sei.

Auf Seiten der Zwickauer war die Konzentration hoch. Sie spielten sehr zielorientiert auf technisch hohem Niveau und mit einer beeindruckenden geistigen Wendigkeit. Wir merkten, dass wir unsere Gegenspieler kaum in Schach halten konnten und mussten oft doppeln, um das Spiel ein wenig sicherer zu machen. Doch da gibt es eine physikalische Erkenntnis: Wo ein Körper ist, kann kein anderer sein. Darin steckt die reine Wahrheit, denn während wir zu zweit versuchten, einen der Gegenspieler in Griff zu bekommen, rissen wir damit Lücken an anderer Stelle. Und genau in diese Lücke platzierten sich immer wieder die Jungs in den Streifentrikots. Wir störten nicht rechtzeitig und ließen sie immer wieder schnell in Ballbesitz kommen. Die Manndeckung ließ zu wünschen übrig und zu viele Pässe in die Mitte direkt vor die Füße der Gegner taten ihr übriges. So kreiste das gestreifte Gespenst die ganze Zeit über dem Rasen und jagte uns Angst ein. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Zwickauer Geist zuschlagen und das Netz zum Zittern bringen würde.

In der ersten Halbzeit kassierten wir zwei und in der 2. Halbzeit vier Gegentreffer. Niklas verhinderte ein noch schlimmeres Ergebnis. Dass wir nach einer Viertelstunde aufgrund einer Verletzung unseren Axel in der Abwehr nicht mehr zur Verfügung hatten, sorgte für einen weiteren Knick in unserer eh recht geringen Leistungskurve. Wir konnten uns nicht allzu viele Chancen erarbeiten. Immerhin gab es eine sehr ansehnliche Torchance in der zweiten Spielhälfte. Marcel hatte eine klasse Ecke getreten und Max S. lenkte den Ball mit seinem Kopf an die Latte. Das Tor wackelte verdächtig und doch fiel es nicht. Schade. Gegen Ende der Partie hatten wir nochmals eine schöne Tormöglichkeit, doch Max schoss nicht konsequent genug aufs Tor und Marcel reagierte zu spät, so dass er nur noch den Ball auf seinem Weg neben das Tor begleiten konnte.

Die Fans haben schon bessere Spiele ihrer Mannschaft gesehen. Das heutige Spiel war eines, was wir schnell vergessen oder allenfalls wegen des Lernens aus den Fehlern nicht gänzlich aus dem Gedächtnis löschen wollen. Am Mittwoch steht uns die nächste harte Nuss der Saison bevor, das Spiel gegen den Tabellenersten Mosel. Unser Ziel: Wir wollen es krachen lassen und nicht krachen gehen! In diesem Sinne: Kopf hoch Jungs, auf ein neues!

Und hier noch einige Bildeindrücke von Spiel: