Vorrunde der Futsal-Landesmeisterschaft in Gelenau
Starke Leistung reicht am Ende nicht ganz zum Einzug in die Endrunde
Zeitig ging es los in Richtung Gelenau, auf dem Programm die SFV Pelada-Futsal-Landesmeisterschaft 2015, natürlich war das für alle ein Highlight im Kalender. Wann nimmt man schon mal an einer Landesmeisterschaft teil. Acht Mannschaften kämpften um die zwei Finalplätze, die die Teilnahme an der Endrunde kommende Woche garantieren. Die Auslosung schien uns die ein wenig „leichtere“ Gruppe gebracht zu haben. Mit uns kämpften der VFC Plauen (U13, Landesliga), der VfL 05 Hohenstein-Er. und der FSV Marienberg (beide mit uns in der Landesklasse) um den Einzug ins Halbfinale. In Gruppe B traten die U13 von Ergebirge Aue (Landesliga), der VfB Auerbach , der VfB Annaberg und Fortuna Chemnitz (alle Landesklasse) an. Gespielt wurde nach „vereinfachten“ Futsal-Regeln des Sächsischen Fußballverbands, die sich dann doch als ziemlich „tricky“ herausstellte.
Blau-Weiß Gersdorf – FSV Motor Marienberg 1:0
Nach der Eröffnung des Turniers starteten wir sofort mit der ersten Begegnung gegen den FSV Motor Marienberg. Schon im ersten Spiel wurden die Tücken der Futsal-Regularien sichtbar. Zwar beherrschte unsere Mannschaft, die mit Max im Tor, Eddie und Dustin in der Abwehr und Marny und Ennio vorn begann, Spiel und Gegner. Aber das mit dem Tore schießen war auf die kleinen Handballtore so eine Sache. Dennoch gelang Marny in der 6. Spielminute der erlösende Treffer. Da bis zum Ablauf der gesamten zwölf Minuten Spielzeit keiner Mannschaft mehr ein Treffer gelang, blieb es beim 1:0-Auftakterfolg und den ersten drei Punkten auf der Habenseite.
Blau-Weiß Gersdorf – VFC Plauen 0:1
In unserem zweiten Einsatz ging es gegen den zur Halbserie vierten der Landesliga Sachsen, den VFC Plauen. Die Jungs sind schon richtig ausgeschlafene Fußballer, was uns aber nicht davon abhielt wirklich gut mitzuspielen. Auch für uns gab es durchaus Chancen auf einen Treffer, den wir aber nicht erzielten. Lange ließen wir aber auch keine klaren Chancen für die Plauener zu. Erst in der neunten Minute spielten sich die VFC-Kicker einmal bis ganz vorn durch und schlossen den Angriff mit dem Treffer zum 1:0 ab. Dabei blieb es dann auch.
VfL 05 Hohenstein-Er. – Blau-Weiß Gersdorf 0:1
Im letzten Spiel genügte bereits ein Unentschieden für den Einzug ins Halbfinale. Aber Spiele gegen Hohenstein sind ja immer so eine Sache. Und so wurde es auch dieses mal. Zwar waren wir die bessere Mannschaft, aber die beiden pfeilschnellen Stürmer des VfL stellten uns immer wieder vor Probleme und so muss Max ein paar mal alles aufbieten, um einen Gegentreffer zu verhindern. Das erledigte er aber mit Bravour und so genügte uns dann ein richtig zu Ende gespielter Angriff. In der 9. Minute der Partie war es Marny, der mit seinem zweiten Treffer das Halbfinale „klar machte“.
In der Gruppe B setzten sich überraschend der VfB Auerbach (1.) und Fortuna Chemnitz (2.) durch. Die Landesliga-Kicker von Erzgebirge Aue scheiterten mit 6 Punkten und der schlechteren Tordifferenz an den beiden Landesklasse-Teams mit ebenfalls je 6 Punkten. Die Halbfinals brachten also die Paarungen VFC Plauen – Fortuna Chemnitz und VfB Auerbach gegen Blau-Weiß Gersdorf. In der ersten Begegnung setzte sich der VFC Plauen im 6-Meter-Schießen mit 3:1 gegen Fortuna Chemnitz durch und sicherte sich als erstes Team die Fahrkarte zur Endrunde. Dann galt es:
VfB Auerbach – Blau-Weiß Gersdorf 3:1
Es wurde das erwartete Spiel auf Augenhöhe. Schon auf dem Feld war das Spiel in Auerbach ein richtiger Fight, bei dem beiden Teams alles hinein geworfen hatten. Damals hatten die Auerbacher die Nase um Haaresbreite vorn. In diesem Spiel waren wir es, die besser aus den Startlöchern kamen. In der vierten Minute brachte uns Ennio mit 1:0 in Führung und die Fans stellten gedanklich schon mal den Wecker für kommenden Samstag (Turnierbeginn der Endrunde um 9.30 Uhr in Priestewitz, 5 km nördlich von Meißen). Auch in der Folge schienen wir dem Sieg näher zu sein, als die Auerbacher. Dann bekamen wir ein wenig die Unerfahrenheit mit den Futsal-Regeln zu spüren. Zweimal grätschten wir in der Nähe unseres Strafraums – zweimal nach normalen Regeln natürlich kein Foul, im Futsal hingegen absolut verboten und zweimal mit direktem Freistoß geahndet. Und zweimal brachte der überragende Spieler der Auerbacher den Ball – wie auch immer – in unserem Kasten unter. Unglaublich! Mit dem Rückstand und zunehmender Spieldauer kamen wir immer mehr unter Druck und bekamen so kurz vor dem Ende gar noch den dritten Treffer. Natürlich waren danach alle enttäuscht. Aber verstecken mussten wir uns in keinem einzigen Spiel und haben nur knapp den Einzug in die Endrunde verpasst.
Fortuna Chemnitz – Blau-Weiß Gersdorf 2:0
Damit standen wir „nur“ im Spiel um Platz 3, bei dem es gegen die Fortuna aus Chemnitz um nicht mehr ganz so viel ging. Es kamen nochmal alle Spieler zum Einsatz, die in den voran gegangenen engen Partien nicht ganz so viel Einsatzzeit hatten. Am Ende nutzten die Chemnitzer ihre Chancen besser aus und gewannen dadurch mit 2:0.
Endergebnis des Turniers:
- VfB Auerbach (qualifiziert)
- VFC Plauen (qualifiziert)
- Fortuna Chemnitz
- Blau-Weiß Gersdorf
- Erzgebirge Aue
- Motor Marienberg
- VfB Annaberg
- VfL 05 Hohenstein-Ernstthal
Fazit: Eine feine Leistung unserer Mannschaft wurde mit dem Halbfinaleinzug belohnt. Dort hatte man gar die Chance auf das Erreichen des Finals und damit der Teilnahme an der Endrunde. Dies verhinderten nur ein paar Kleinigkeiten und Nuancen. Ihr habt dem Verein und der Gemeinde wieder alle Ehre gemacht und dürft stolz auf eure Leistung sein. Nun geht der Blick schon wieder auf die Rückrunde der Landesklasse, in der auch wieder von allen Spielern außergewöhnliches gebraucht wird, um den hervorragenden Tabellenplatz zu verteidigen und vielleicht noch um den ein oder anderen Rang zu verbessern.
Für uns spielten: Max, Moritz – Eddie, Marius, Dustin Nele – Ennio, Marny, Lukas, Leon
Unsere Torschützen: Marny (2), Ennio (1)
(mr)
Meine ganz persönliche Meinung: Futsal? Nein danke! Gestern durfte ich wieder einmal als „rasender Reporter“ mit unseren Blau-Weißen D1-Junioren unterwegs sein. Auf dem Plan stand das oben genannte Vorrunden-Turnier zur Futsal-Landesmeisterschaft. Nach zwei prima Hallenturnieren nach klassischen Regeln des Hallenfußballs will der SFV also nur noch Futsal in der Halle sehen. Klar, am Ende ist es irgendwie Fußball, aber was sind das nur für Regeln? Der Torhüter nimmt plötzlich eine absolute Schlüsselposition ein. Er muss nicht nur Bälle halten und Tore verhindern – durch den Wegfall der Mittellinien-Regel ist er auch DER Spielmacher. Ein SPIEL kommt da phasenweise gar nicht mehr zustande. Die Torhüter werfen oder spielen bis in den gegnerischen Strafraum ab und dort geht es dann zur Sache. Das Einspielen nachdem der Ball im Aus war ist offenbar eine Wissenschaft für sich und wird durch die Schiris in jedem Spiel an die zwanzig mal zurück gepfiffen – einfach nur total nervig. Hinzu kommen die kleinen Tore. In zwölf Vorrundenspielen gab es bei einer Spielzeit von 12 Minuten ganze 25 Tore! Und – nicht vergessen – das sind die acht der zehn besten Teams der Region! Irgendwas läuft da komplett schief. Fußball bezieht seinen Erfolg aus der grundsätzlichen Einfachheit der Regeln. JEDER, der sich zehn Minuten mit der Materie befasst hat oder auch nur ein Spiel mit einem „wissenden“ gesehen hat, hat genug Rüstzeug um das Spiel emotional verfolgen zu können – auch ohne alles wissen zu müssen. Nicht so im Futsal; selbst „Experten“ rätseln immer wieder, was denn da gerade gepfiffen wurde. Aus meiner Sicht absolut kontraproduktiv. Ob das die FIFA gern will oder nicht, sollte uns hier in Sachsen nicht wirklich interessieren. Daher: Zurück zum Hallenfußball! (Mirko Reitze)