Als am späten Freitagnachmittag unsere C-Jugend-Spieler im Sommerbad Gersdorf einrückten, merkte man ihnen ihre Aufregung an. Denn als Saisonabschluss stand ein gemeinschaftliches Zelt-Wochenende mit sportlichen Blau-Weißen anderer Sparten und Gästen aus der Partnergemeinde Altlußheim auf dem Plan, auf das sich jeder augenscheinlich mächtig freute. So trudelten nach und nach die Kids mit ihren Isomatten und Schlafsäcken ein. Zwei große Zelte standen bereits und zwei weitere warteten noch auf ihren Aufbau. Nun ja, ohne die Eltern hätten es die Stangen und Planen wohl nicht sofort aus dem Beutel geschafft, denn die Fußballer hatten bereits den Hartplatz in Beschlag genommen und bolzten herum. Doch erfreulicherweise kamen dann die jungen Sportler doch noch herbeigeeilt, um selbst beim Zeltaufbau mit Hand anzulegen. Die Aufgabe wurde mit Bravour gelöst und schon bald hatten alle Stangen ihren passenden Nachbarn gefunden und waren zu einem stabilen Gerüst zusammengesteckt. Dass dies so gut gelang, lag zum einen natürlich an einer fachkundigen Anleitung, zum anderen jedoch an einer von Klaus erstklassig organisierten Mannschaftsaufstellung.
Das große Zelt bietet Platz für etwa 12 Personen. Der Aufbau wirkte für einen fußballfremden Außenstehenden auf den ersten Blick noch etwas konfus, beim genaueren Hinsehen war es allerdings brillant, wie die Mannschaft dem Zelt zu Leibe rückte. Die Abwehr kämpfte gegen den Wind, das Mittelfeld hielt kraftvoll zur Stange und die Offensiven machten Druck nach vor. Schnell wurde all das, was man in der Saison so oft geübt und trainiert hatte, auch hier sichtbar. Mit einer klassischen 4-2-3-1-Besetzung und strikter Einhaltung der Ketten war der Gegner namens Zelt schnell bezwungen. Aus dem Sack wurde noch schnell ein Schwarm Heringe ins Freie entlassen und schon war eine der Unterkünfte fertig. Nun hielten es die Fußballer allerdings nicht mehr ohne ihren geliebten Ball aus und düsten davon. Der Aufbau des zweiten Zeltes blieb daher an den Eltern hängen. Doch diese nahmen die Herausforderung gern an. Cindy schnappte sich sofort die Gebrauchsanleitung und nahm das Zepter in die Hand. Die Männer sortierten brav das Zubehör nach Größe und es dauerte auch nur etwa eine Viertelstunde, bis sie herausgefunden hatten, welche der 5 Zeltstangen nun die größte, welche gleich und welche am kürzesten sei. Dann musste nur noch A in der Mitte, zweimal B daneben und C dann schlussendlich quer eingefädelt werden. Genau wie bei den Kids so zeigte sich auch bei den Erwachsenen ein erfreulich offensives, ehrgeiziges und zielorientiertes Miteinander und eine top Abstimmung.
Unsere Fußballspieler kennen ihre Positionen im Schlaf und so wunderte es nicht, dass sich alle blitzschnell einigten, in welcher Position und an welchem Platz man die beiden nächsten Nächte schlafen würde. Turboschnell wurden die Luftmatratzen und Taschen in den Zelten verstaut und bei einem ersten Probe-Liegen machten alle einen überaus zufriedenen und glücklichen Eindruck. Auch Klaus freute sich, als er seine Luftmatratze in die Mitte des kleineren Zeltes schob, wenngleich es den Jungs gleich ein wenig Angst wurde, denn es machten Gerüchte die Runde, dass möglicherweise ein leises Schnarchen nicht ausgeschlossen werden könne. Es wird einfach viel zu viel spekuliert in der Fußballbranche, findet ihr nicht auch? Also Leute, wenn ihr irgendwas gehört habt aus Richtung Sommerbad, was so etwa wie chchch pfffffff chchch pfffff klang, wird das bestimmt Max gewesen sein oder Niklas oder Leon oder… auf jeden Fall war es nicht Klaus!
Nun war es für die Eltern Zeit, nach Hause zu gehen. Für die Kids begannen nun schöne aufregende Stunden und für die Betreuer eine kurze Nacht mit wenig Schlaf. Ob sich dies auf das morgige Fußballturnier auswirken wird? Wir werden davon berichten.