Pokalspiel (Viertelfinale)
Reinsdorf-Vielau – Blau-Weiß Gersdorf D2 2:3 (0:1)
Tore: Max S. (13. 0:1) , Max S./Luka (31. 0:2), Reinsdorf-Vielau (33. 1:2), Erik (45. 1:3), Reinsdorf-Vielau (54. 2:3)
In den Pokalspielen der Profis mussten leider alle sächsischen Mannschaften ihr Köfferchen packen. Ob es uns heute wohl auch so gehen würde wie Dynamo und RB? Natürlich standen unsere Chancen weitaus besser, schließlich konnten wir davon ausgehen, dass es in den Reihen von Reinsdorf-Vielau keinen Reus oder Hummels gibt und keinen Schürrle. Trotzdem kann man ja nie wissen, wer so drinsteckt in den gegnerischen Trikots. Also hieß es aufpassen und sich anstrengen. In der Kabine kamen die zuletzt schlechten Ergebnisse unseres Teams zur Sprache. Nein, gefeuert wurde deshalb keiner, aber angefeuert schon. Der Trainer zeigte wie immer viel Geschick mit seiner Kritik und man hatte das Gefühl, dass die Mannschaft mit guter Motivation und dem Glauben an sich auf den Platz auflief.
Flotten Schrittes folgte die Mannschaft dem Schiedsrichter zum Anstoßkreis. Die Münze für die Seitenwahl wurde geworfen und machte eine Zwischenlandung auf dem Kopf von Niklas, bevor sie dann zu Boden fiel. Ja, so manch einer ist schon wegen Geldes erschlagen worden, aber ob das wohl auch schon mal einem mit dem Geld selbst passiert ist, wird sich womöglich unser Torhüter gefragt haben, als er sich der Kopf rieb. Die Gegner hatten Seitenwahl, wahrscheinlich weil Niklas die Münze unglücklich abgefälscht hatte. Aber das war egal, denn beide Seiten des Platzes waren ähnlich. In der Mitte war das Feld am höchsten und es fiel zu den Toren hin allmählich ab. Vielleicht würde es uns etwas nützen und der Ball vielleicht allein ins Tor kullern? Na ja, besser man verlässt sich nicht darauf, die Neigung war dann doch eher nicht groß genug. Es war wohl besser, wenn wir von Anbeginn an selbst etwas dafür tun, dass der Ball es bis ins Tor schafft.
Sicher war es nicht allzu schwer, sich im Vergleich zur Vorwoche zu steigern. Dennoch muss man unserer Mannschaft bescheinigen, dass sie den in den letzten Spielen klemmenden Schalter heute umgelegt und deutlich verbessert gespielt hat. Sicher ist der Schalter noch nicht auf Anschlag und Vollgas geschaltet, aber es machte heute wieder Freude, unsere Jungs zuzusehen. Unsere Spielkurve entsprach heute so ziemlich genau dem Spiegelbild des Reinsdorfer Hartplatzes. Während der leicht anstieg, um die Mitte herum am höchsten war und dann wieder abfiel, war es bei uns umgekehrt. Das Spiel lief zu Beginn auf gutem hohen Niveau, flachte im Mittelteil ein wenig ab und besserte sich zum Ende hin wieder.
Alle Spieler zeigten viel Einsatz und insbesondere in den ersten 20 Minuten spielten die Blau-Weißen sehr gut zusammen. Es war erfreulich zu sehen, dass sie das Pass-Spiel doch noch nicht ganz verlernt haben. Die Reinsdorfer Gegner spielten fair und sehr engagiert. Es wäre wohl übertrieben zu behaupten, dass wir sie schwindelig gespielt haben, aber wir machten ihnen die Balleroberung durchaus schwer und scheuchten sie tüchtig über den Platz. Nach 13 Minuten wurden wir für unseren Einsatz mit einem Tor belohnt. Torschütze war unser großer Max. Er war es auch, der in der 20. Minuten den Ball an den Pfosten donnerte.
Wir hatten anfangs sichtbar mehr Ballbesitz als die Reinsdorfer, allerdings zehrten die Zweikämpfe und das Ausbügeln unserer Fehlpässe auch mächtig an unserer Kraft. So war gegen Ende der ersten Halbzeit dann auch irgendwie die Luft raus aus uns und unsere Fehler häuften sich. Die Reinsdorfer merken das sofort und nutzten es aus, dass wir nicht mehr so recht konnten. Sie setzten uns mächtig unter Druck und wir wussten uns kaum mehr ihrer Angriffe zu erwehren. Und wenn man solche Situationen unter Kontrolle bringen will, geht diese auch schnell mal verloren. Upps, da hatten wir uns auf einmal eine gelbe Karte eingefangen! Schwamm drüber… Wir nutzten die Pause erst einmal, um unsere Akkus zu laden, denn die waren echt leer gelaufen.
So ganz reichte die Ladezeit nicht, denn auch nach Wiederanpfiff stockte das Spiel. Wir stocherten nicht nur mit unseren Multifunktionsnocken auf dem Feld herum, sondern auch im allgemeinen war es ein großes Gestochere und wildes Geschrubbe. Klaus lief aufgeregt in seinem Trainer-Areal auf und ab und verlor wohl wieder einige Haare unseretwegen. Tut uns leid, wirklich! Irgendwann muss die Mannschaft wohl ein Benefiz-Turnier geben, um das Geld für eine Transplantation zusammenzubekommen. Damit es dazu nicht kommen muss, versuchten wir, uns zusammenzunehmen und unser Spiel zu verbessern. Zwar hatten wir uns gegen Ende der Partie wieder recht gut sortiert, dennoch spielten insbesondere in der zweiten Halbzeit beide Mannschaften auf ähnlichem Niveau. Die Tore, die fielen, spiegeln das Spiel recht gut wieder. Es war ein Hin und Her, sowohl auf dem Platz als auch was den Stand der Tore anging. Unser zweites Tor des Tages schossen Max S. und Luka H. gemeinsam, als Max sehr schön flankte und Luka dem Ball den letzten Schubser ins Tor verpasste. Der dritte Treffer entstand aus einem beherzten Schuss von Erik, der den Ball durch die Beine des gegnerischen Torhüters ins Netz platzierte. Die Reinsdorfer nutzen nur zwei ihrer Chancen und ließen glücklicherweise viele weitere liegen, doch darin standen wir ihnen nicht nach. So war es dann letztlich ein über manche Strecken verdientes, aber auch ein bisschen glückliches 2:3, mit dem wir uns von unserem Rivalen trennten.
Wir im Halbfinale des Pokals? Ja, man kann es kaum glauben und doch ist es wahr. Auf geht`s in die nächste Runde. Dann werden wir auf eine Glauchauer Mannschaft treffen.
Und hier noch einige Bildeindrücke vom Spiel:
Gratulation zum Einzug ins Halbfinale und viel Erfolg für die nächste Runde wünschen euch die G – Junioren. Es ist ein sicherlich erkämpfter Sieg, der euch weiteren Schub in den anstehenden Punktspielen geben wird.
Stefan Greifenberg