Die zwei Gesichter eines Spiels

14. Spieltag, Kreisoberliga

Blau-Weiß Gersdorf D1 – VfL 05 Hohenstein-Er. 2    7:1 (2:1)

Nach langer Zeit und einigen Spielen im Bad ging es heute zum Glück wieder ins Stadion – endlich wieder heimischer Rasen! 🙂 Der angesetzte Schiedsrichter kam aufgrund einer Doppelansetzung nicht und so erklärte sich der Referee des vorhergehenden D2-Spiels bereit, auch noch diese Partie zu leiten. Vielen Dank dafür. Als Gegner kam heute der derzeit Tabellenletzte nach Gersdorf und daher waren wir natürlich der Favorit. Kurz nach 11 Uhr erfolgte dann der Anstoß.

Gleich zu Beginn fiel auf, dass die meisten von uns wohl dachten, dass heute ein gutes Ergebnis im Schongang zu erreichen wäre. Kein Laufspiel, wenig Zusammenspiel, lasche Zweikampfführung. Die Gäste hatten aber drei Akteure ihres Bezirksligateams dabei, die dem Spiel gleich ihren Stempel aufdrückten. So kam es, dass wir bereits nach vier Minuten mit 0:1 im Hintertreffen waren. Alle schauten sich ein wenig verdutzt an und dann ging es weiter. Nur langsam gelang es uns, den Hebel vom Schongang zum ordentlichen Spiel umzulegen. Wie immer ein Vorbild an Kampf und Einsatzbereitschaft, gelang Eddie in der 10. Minute durch konsequentes Nachsetzen bis auf den Torhüter der wichtige Ausgleichstreffer.

Der war von ihm hart erarbeitet und verdient. Eine starke Einzelleistung. Jetzt lief es wieder ein bisschen runder und wir bekamen die Gästemannschaft mehr und mehr in den Griff, allerdings ohne zu glänzen. Nach 14 Minuten fast die Führung – Eddie spielten einen „tödlichen“ Pass auf Madlen, die um Haaresbreite verpasste. Nach dem gleichen Muster fiel dann kurz vor dem Pausentee auch die blau-weiße Führung. Wieder spielte Eddie einen Traumpass auf Madlen, die einsam und allein vor dem Torwart stand und sich die Ecke aussuchen konnte. Sie blieb kühl und konzentriert und schloss flach ins linke Eck ab – keine Chance für den Torwart der Hohensteiner. Mit dem 2:1 ging es dann in die Pause.

Wir wissen nicht, was die Mannschaft vom Trainer zu hören bekam; es war auf jeden Fall das richtige! In der zweiten Hälfte  sahen wir eine andere Mannschaft. Jetzt wurde gekämpft, gespielt und abgeschlossen. Max, der zu Beginn der zweiten Hälfte ins Spiel kam war der kämpferische Mittelpunkt des Spiels, war körperlich unglaublich präsent und erzielte zwischen der 35. und 40. Minute einen Hattrick. Das 3:1 und 5:1 waren Gewaltschüsse der ersten Kategorie (einmal Lattenunterkante und einmal direkt ins Dreieck) und das 4:1 erzielte er, wunderbar von Ennio freigespielt ohne größere Mühe.

Nun war das Spiel eigentlich gelaufen, auch wenn sich zwischen der Hohensteiner Nummer 7 und Max noch ein kleines Privatduell entwickelte. Das war Schwerstarbeit für den Schiri, die er am Ende aber doch unter Kontrolle bringen konnte. In der 47. Minute konnte sich Marius noch in die Torschützenliste eintragen. Nachdem Marny und Ennio die Abwehr schon auf engstem Raum schwindlig gespielt hatten, bot sich die Schusschance für Marius, der diese aus Nahdistanz mit aller Konsequenz zum 6:1 nutzte. Kurz vor dem Ende gelang Ennio noch das siebente Tor. Marius bringt eine wunderbare Flanke auf Lukas, der das Duell gegen den Torhüter nicht gewinnt, der Ball aber vor das leere Tor fällt und fast liegenbleibt. Der gestartete Ennio braucht die Kugel nur noch über die Linie zu befördern.  Dann war Schluss und der erhoffte „Dreier“ im Sack.

Fazit: Heute zeigten wir in zwei Halbzeiten zwei Gesichter. In der ersten begannen wir zu überheblich und kassierten folgerichtig das 0:1. Es gelang durch eine grundsätzliche Überlegenheit zwar bis zur Pause noch die knappe Führung – ein schönes Spiel auf gewohntem Niveau blieb aber bis dahin aus. Erst nach der Pause war die Lauf- und Einsatzbereitschaft so da, wie man sich das schon von Beginn an gewünscht hatte. Und da klappte es dann auch mit schönen Spielzügen, tollen Einzelleistungen und den folgerichtigen Toren. Max machte gar einen Hattrick innerhalb von fünf Spielminuten. Was kann man aus einem solchen Spiel lernen? Mit 70% kann man auch gegen den Tabellenletzten, auch weil der sich mit drei Akteuren aus der 1. Mannschaft verstärkt hatte, keinen Blumentopf gewinnen. Man muss schon an seine Leistungsgrenze heran, um auch vermeintlich schwächere Kontrahenten von Beginn an zu kontrollieren und die Spiele zu gewinnen. Als die Bereitschaft da war, machte die Mannschaft ein sehenswertes Spiel, das Mut für die anstehenden Aufgaben, allen voran das Spiel gegen den CFC am Mittwoch um 17.15 Uhr im Stadion, macht und den wieder zahlreichen Zuschauern zu gefallen wusste.

Es spielten: Moritz – Dustin, Nele (K), Jonas (Marius) – Eddie, Marny (Max, Ennio) – Lukas, Madlen

Unsere Torschützen: Max (3), Eddie, Madlen, Ennio, Marius

(mr)