Spitzenreiter weiter fest im Sattel

4. Spieltag

Blau-Weiß Gersdorf    –   Limbach-Oberfrohna 2   2:6 (0:5)

Tore: Limbach (8.,12., 26., 33., 35.) Marcel (40.), Limbach (47.) Max T. (58.)

Bei herrlich sommerlichem Herbstwetter empfingen wir heute den Tabellenführer Limbach-Oberfrohna. Wir hatten schon vor dem Spiel die Befürchtung, dass es uns wohl nicht gelingen würde, den Spitzenreiter vom Pferd zu stürzen. Aber wenigstens wollten wir dafür sorgen, dass die Jungs in Grün die Zügel nicht allzu fest in ihren Händen halten. Doch so sehr wir uns auch anstrengten, galoppierte der Gegner doch schneller davon als uns lieb war.

In der ersten Halbzeit kassierten wir fünf Tore. Armer Moritz! Die zahlreich anwesenden Geschworenen auf den Zuschauerbänken erklärten ihn zu Recht für „nicht schuldig“. Und um diesem Freispruch noch einen draufzusetzen sei gesagt, dass unser Keeper ein erstklassiges Spiel machte. Moritz war hochkonzentriert, lief in den passenden Momenten wunderbar heraus aus seinem Kasten und verhinderte eine noch höhere Niederlage der Blau-Weißen. In der Halbzeitpause konstatierten die Trainer, dass Limbach in dieser Partie verdient in Führung lag. Sie waren einfach besser als wir. Das war eine bittere Wahrheit, die bei keinem noch so zuckersüßen Wort besser schmeckt. Jetzt hieß es, Augen zu und durch, denn auch verlieren will gelernt sein. Was unser Trainerteam von den Jungs nun vor allem forderte, war Haltung. Daher die klare Ansage: Die Aufgabe ist jetzt der Kampf gegen die Selbstaufgabe!

Und tatsächlich fielen die Worte von Thomas, Chris und Christopher auf fruchtbaren Boden. Alle nutzen die Pausenzeit, um ihre Köpfe aus dem Sand zu ziehen und in der zweiten Halbzeit sah man eine befreit aufspielende Mannschaft, mutig und entschlossen. Auf jeder Position wurde kämpferisch und fair geschuftet. Nun war es aber wirklich allerhöchste Zeit, Lohn dafür zu bekommen. Wir wollten Mindestlohn für unsere Arbeit, nicht 4,50 nicht 8,50, sondern ein Tor. Und dann war es auch endlich soweit, in der 40. Minute war Zahltag für unsere Mühen. Marcel verhalf Gersdorf zu seinem ersten Tor gegen den Tabellenführer. Mag sein, dass manch einer meint, das sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein gewesen. Wir aber waren stolz auf diesen Tropfen, denn in ihm steckte jede Menge Schweiß all unserer Spieler. Kurz vor Ende der Begegnung schafften wir mit einem Hammerschuss von Max T. sogar noch einen zweiten Treffer. So gingen wir zwar letztlich mit 2:6 als Verlierer vom Platz, aber wir hatten unsere Lektion gelernt. Man kann auch erhobenen Hauptes verlieren, das haben wir uns selbst und allen, die bei heutigen Spiel zugesehen haben, bewiesen.

Noch ein Wort zum Schiedsrichter. Mag manch einer der Undercover-Schiri-Assistenten auf der Tribüne nicht so ganz einverstanden gewesen sein mit einigen Entscheidungen, so möge er seine Meinung doch besser für sich behalten. So einen klasse Unparteiischen wie den heutigen findest du so schnell nicht wieder, er ist freundlich, bestimmt und hat in Regelkunde eine dicke 1 mit Sternchen verdient. Und das beste ist, dass er es auch noch versteht, den Jungs in den Spielen, die er pfeift, eine Menge seines Wissens weiterzuvermitteln. Dass wir von solchen Leute nicht mehr haben ist vielleicht auch die Schuld all jener, die glauben, es besser zu können. Schade.